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Sichere Ernte, starke Heimat – Zeit, die Landwirtschaft neu zu ordnen

Sichere Ernte, starke Heimat – Zeit, die Landwirtschaft neu zu ordnen

Mit einem Acht-Punkte-Papier fordert die WerteUnion um Olaf Schümann eine Kehrtwende in der Agrarpolitik – hin zu mehr Schutz, Souveränität und fairen Rahmenbedingungen für Landwirte.

Rückbesinnung auf die Wurzeln: Landwirtschaft als Rückgrat der Nation

Die WerteUnion Mecklenburg-Vorpommern hat unter Federführung von Olaf Schümann ein „Forderungspapier für die Landwirtschaft“ vorgelegt. Das Papier präsentiert sich als Gegenentwurf zu einer als überbürokratisch empfundenen EU-Agrarpolitik: mehr Freiheit, aber auch mehr Schutz für heimische Bauern.

Im Zentrum steht die wirtschaftliche Absicherung der Landwirte, die nach Ansicht Schümanns „nicht länger dem freien Markt und globalen Krisen schutzlos ausgeliefert sein dürfen“. Produktion soll künftig erst beginnen, wenn verbindliche Landwirtschaftsverträge mit Abnehmern bestehen, eine Art Preisgarantie im Voraus.

Diese Idee erinnert an Modelle in der Milchwirtschaft oder an „Fair-Trade“-Verträge, die vorab Stabilität sichern. Agrarökonomen sehen dies teils kritisch, da Marktschwankungen Teil der Wettbewerbsdynamik seien. Doch Unterstützer argumentieren: Ohne Einkommenssicherheit verliere das Land wertvolle landwirtschaftliche Betriebe.

Vom Wetter bis zum Weltmarkt – Landwirte sollen nicht länger allein das Risiko tragen
Neben Vertragssicherheit fordert das Papier staatliche Zuschüsse zu Versicherungen, die Schäden durch Naturkatastrophen oder Dürre abfedern. Angesichts zunehmender Extremwetter und steigender Versicherungskosten wird diese Maßnahme als überfällig bezeichnet.

Auch das Zusammenspiel von Bauernverbänden und Vereinen soll reformiert werden. Laut WerteUnion gehe es nicht nur um Gehör, sondern um tatsächlichen Einfluss auf politische Entscheidungen, insbesondere in Fragen von Subventionen und nachhaltiger Förderung.

Herkunft, Diesel und Souveränität: Agrarpolitik als Standortfrage
Ein weiterer Kernpunkt: Transparenz durch Herkunftskennzeichnung. Verbraucher sollen klar erkennen, woher ihre Lebensmittel stammen. Damit will die WerteUnion ein Signal für die Qualität heimischer Produkte setzen und zugleich gegen Billigimporte vorgehen, die geringere Umwelt- und Sozialstandards haben.

Auch der Agrardiesel steht wieder auf der Agenda: Seine steuerliche Begünstigung sei für die Wirtschaftlichkeit der Betriebe unabdingbar. Der aktuelle politische Streit um die Abschaffung dieser Regelung dient der WerteUnion als Beispiel „linker Symbolpolitik zulasten der Landwirte“.

Insgesamt zieht sich der Anspruch durch das Papier, die heimische Landwirtschaft als „strategische Säule der nationalen Ernährungssouveränität“ zu begreifen. Damit folgt die WerteUnion einem Trend, der auch international an Bedeutung gewinnt – von Frankreich bis Ungarn wird Ernährungspolitik zunehmend mit Fragen der Unabhängigkeit verknüpft.

Infrastruktur, Digitalisierung und der ländliche Raum
Über die Höfe hinaus richtet Schümann den Blick auf ganze Regionen: Ohne funktionierende Infrastruktur, Verkehrsanbindung und digitale Netze werde ländliches Leben unattraktiv. Investitionen in Schulen, Internet und Verkehr sollen die Landflucht bremsen und den Beruf des Landwirts wieder zukunftsfähig machen.

Für die WerteUnion ist das mehr als Strukturpolitik – es ist eine ideologische Rückbindung an die „wertschöpfende Mitte“ des Landes.

Einordnung und Ausblick
Mit diesen Forderungen versucht die WerteUnion, konservative Wirtschaftspolitik und bäuerlichen Patriotismus zu verbinden. Das Papier ist damit nicht nur agrarpolitisch, sondern auch symbolisch: Es stellt die Landwirte als Träger nationaler Eigenständigkeit dar.

Die WerteUnion erkennt die Unzufriedenheit vieler Landwirte an und besetzt die politische Lücke zwischen EU-Zentralismus und Bauernprotest.

Quellen und Kontext:

Forderungspapier Landwirtschaft

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL): Statistik zur Betriebsaufgabequote (Stand 2024).

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung: „Wetterrisiken und Agrarversicherung in Deutschland“, Leipzig 2023.

Deutscher Bauernverband (DBV): Agrarpolitisches Jahrbuch 2025.

Tagesschau.de: „Debatte um Agrardiesel – Wut auf dem Acker“, März 2024 Landwirtschaft

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