Ach, wie charmant! Betonpoller auf dem Weihnachtsmarkt – eine wahre Meisterleistung des modernen Sicherheitsdenkens.
Stellen Sie sich vor: Da schlendern die Familien bei festlicher Beleuchtung, der Duft von Glühwein und frisch gebrannten Mandeln in der Luft, und plötzlich werden sie mit einer Mauer aus grauem, kaltem Beton konfrontiert. Natürlich, nur zu Ihrer eigenen Sicherheit. Denn wer weiß, vielleicht hat sich ein „rechte-Politik-affiner“ Weihnachtsmann unter die Besucher gemischt oder ein wenig Putin-Anhänger stiehlt sich in die Menge. Man kann nie vorsichtig genug sein!
Die Botschaft könnte klarer nicht sein: Wir schützen nicht nur die festliche Atmosphäre vor den üblichen Gefahren wie Diebstahl, Messerträgern oder Betrügern, sondern auch vor den furchtbaren Bedrohungen einer politischen Richtung. Diese Poller sind nicht etwa ein hässlicher, überdimensionierter Witz, sondern hochgradig funktionale Schutzwälle gegen jenen kleinen antidemokratischen Teil der Gesellschaft, der durch den Weihnachtsmarkt spaziert und versehentlich die politische Agenda von autoritären Regimen oder nationalistischen Wählern trägt. Wer benötigt schon eine friedliche, unbeschwerte Weihnachtszeit, wenn man stattdessen eine Abriegelung braucht, um nicht von einem rechten Pulk oder einem Putin-Fan überrollt zu werden?
Schließlich muss man sich fragen: Warum sich mit Dingen wie der Förderung von Toleranz oder dem Dialog auseinandersetzen, wenn man mit einem hübschen Betonpoller einfach alle Verdächtigen fernhalten kann? Und was gibt es Schöneres als die Festtage hinter einem Haufen grauenerregend unästhetischer, unaufdringlicher Betonblöcke zu feiern?
PS: Diese Poller haben selbstverständlich nichts mit den Umständen einiger Anhänger einer wenig westlichen Anschauungswelt zu tun.